Rückblickende Vorausschau

Viel ließe sich sagen über den Rest des vergangenen Jahres: Etwa das Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen unserer beschaulichen Kleingartenanlage, bei dem ein Stampede-artiges Plündern des Kuchenbuffets nur ein fader Vorgeschmack auf die von Solariums-verwüsteten Gel-frisierten Cateringboys veranstaltete Orgie nur notdürftig angegrillter Wurst- und Fleischberge war und nicht zuletzt beim Alkoholabusus pubertierender Mädchen endete. Ach, es war ein Spektakel.
Dann natürlich das schnellste Ausleihen eines Gartengeräts seit Gartengeräte erfunden wurden. So geschehen nach dem Hinweis unserer Nachbarn Pöschel, dass die Weide doch arg gegen den Zaun dränge, und ob man die nicht etwas stutzen könne. Dass dem kein kategorisches Nein folgte, zog die Nachfrage nach sich, ob wir eine ordentliche Handsäge hätten. Da dies wiederum ein von uns mit „Nein“ beantwortet wurde, hielt ich einen Lichtblitz später eine solche in der Hand und musste üppig absägen, dirigiert von einen nachbarlichen „Den vielleicht auch noch“, wobei das „vielleicht“ natürlich ein „aber flott jetzt“ war.
Und natürlich: der Wurmfarn. Dessen potenzstrotzendem Ausschlagen, Wuchern und Sprossen im vergangenen Jahr folgte ein maximal unzeremonieller Niedergang, der den einst so stattlichen Farn bald zu einem lächerlichen Haufen Schleim zerfallen ließ. Nebenan auf Parzelle 16 hörten wir schon bei den ersten Schwächezeichen unseres Stolzgewächses bis in die frühen Morgenstunden die Sektkorken knallen.
Jetzt im heraufziehenden Frühling wollen wir alles anders machen! 2009 wird unser Jahr! Wir pflanzen! Wir bauen! Wir schlagen zurück! Mit Terrassen, Hochbeeten, preisverdächtig geschnittenen Rosensträuchern und Guerilla-Pflanzaktionen in benachbarten Gärten. Ich sage nur: Hanf!

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